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Google Knowledge Graph – Wie Google Wissen organisiert und vernetzt

veröffentlicht am
aktualisiert am 21.02.2025

Der Google Knowledge Graph ist eines der leistungsfähigsten Werkzeuge, die Google zur Verbesserung der Suchergebnisse einsetzt. Er wurde 2012 eingeführt und hat die Art und Weise, wie Informationen in der Google-Suche präsentiert werden, grundlegend verändert.

Doch was genau ist der Knowledge Graph? Vereinfacht gesagt, handelt es sich um eine riesige Datenbank, die Entitäten wie Personen, Orte, Dinge und ihre Beziehungen zueinander speichert. Dadurch kann Google nicht nur Wörter verstehen, sondern auch deren Bedeutung und Zusammenhänge.

Dieser Artikel beleuchtet, wie der Google Knowledge Graph funktioniert, welche Vorteile er bietet, welche Herausforderungen er mit sich bringt und wie er sich in Zukunft weiterentwickeln könnte.

Was ist der Google Knowledge Graph?

Der Google Knowledge Graph ist eine Datenbank, die Suchergebnisse verbessert, indem sie Informationen über Personen, Orte und Dinge verknüpft. Sie hilft Google, Zusammenhänge zwischen Entitäten zu verstehen und die Suchgenauigkeit zu erhöhen. Seit 2012 unterstützt sie Funktionen wie Knowledge Panels für schnellere Informationszugriffe.

Der Begriff „Graph“ kommt aus der Mathematik und bezeichnet eine Struktur aus Knoten (Entitäten) und Kanten (Beziehungen zwischen diesen Entitäten). Google nutzt dieses Konzept, um Wissen zu organisieren.

Die Grundidee hinter dem Knowledge Graph

Bevor Google den Knowledge Graph einführte, basierte die Suche hauptsächlich auf Stichwortabgleich. Wenn jemand nach „Eiffelturm“ suchte, lieferte Google Ergebnisse, die diesen Begriff enthielten. Mit dem Knowledge Graph kann Google jedoch verstehen, dass der Eiffelturm eine Sehenswürdigkeit in Paris ist, wann er erbaut wurde und wer ihn entworfen hat.

Datenquellen des Knowledge Graph

Google bezieht seine Informationen aus verschiedenen vertrauenswürdigen Quellen, darunter:

  • Wikipedia – Eine der Hauptquellen für öffentliche Wissensdaten.
  • Wikidata – Eine strukturierte Wissensdatenbank, die Wikipedia ergänzt.
  • Google Books – Daten aus digitalisierten Büchern.
  • CIA World Factbook – Für geografische und demografische Daten.
  • Webseiten mit strukturierten Daten – Seiten, die das Schema.org-Markup verwenden, helfen Google, Inhalte besser zu verstehen.

Diese Daten werden kontinuierlich aktualisiert und durch maschinelles Lernen ergänzt. Oft wird der Begriff mit dem Google Knowledge Panel verwechselt, deshalb haben wie in dem Artikel Google Knowledge Graph vs Knowledge Panel: Was ist der Unterschied? die Unterschiede erklärt.

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Wie funktioniert der Google Knowledge Graph?

Der Google Knowledge Graph funktioniert, indem er Daten aus verschiedenen Quellen sammelt und Beziehungen zwischen Entitäten wie Personen, Orten und Dingen herstellt.

Mithilfe von Algorithmen erkennt er Zusammenhänge und stellt diese in Knowledge Panels dar. Dadurch liefert Google präzisere und kontextbezogene Suchergebnisse.

Der Knowledge Graph nutzt künstliche Intelligenz und semantische Suchtechnologien, um Entitäten und ihre Verknüpfungen zu erkennen.

Entitäten und Beziehungen

Jede Entität im Knowledge Graph hat eine eindeutige ID und kann mehrere Eigenschaften haben. Beispiel:

  • Entität: „Albert Einstein“
    • Geboren in: Ulm
    • Beruf: Physiker
    • Bekannt für: Relativitätstheorie
    • Zeitgenossen: Niels Bohr, Max Planck

Google verknüpft diese Entitäten, sodass Nutzer relevante und zusammenhängende Informationen erhalten.

Natural Language Processing (NLP) und Machine Learning

Der Knowledge Graph nutzt fortschrittliche Technologien:

  • NLP erkennt, welche Begriffe Entitäten sind.
  • Machine Learning hilft Google, neue Zusammenhänge zu finden und bestehende Daten zu verbessern.

Ein Beispiel: Wenn Google oft Suchanfragen wie „Who is the wife of Albert Einstein?“ sieht, könnte es eine neue Verbindung zwischen Albert Einstein und Mileva Marić im Knowledge Graph anlegen.

Vorteile des Google Knowledge Graph

Die Einführung des Knowledge Graph hat viele Verbesserungen für die Suche gebracht.

Direkte Antworten in der Suche

Dank des Knowledge Graph kann Google Fragen direkt beantworten. Wenn man „Höhe des Mount Everest“ sucht, bekommt man sofort „8.848 Meter“, ohne auf eine externe Seite klicken zu müssen.

Kontextverständnis

Der Knowledge Graph hilft Google, Suchanfragen besser zu verstehen. Beispiel:

  • Suche nach „Jaguar“: Handelt es sich um das Tier oder die Automarke?
  • Durch Kontext (z. B. vorherige Suchen oder verwandte Begriffe) erkennt Google die wahrscheinliche Bedeutung.

Verbesserte Sprachsuche und KI-Assistenten

Google Assistant, Siri und Alexa nutzen den Knowledge Graph, um natürliche Konversationen zu ermöglichen.


Kritik am Google Knowledge Graph

Obwohl der Knowledge Graph die Sucherfahrung für Nutzer verbessert, gibt es auch erhebliche Kritikpunkte. Besonders betroffen sind Webseitenbetreiber, Journalisten und Forscher, die sich auf organischen Such-Traffic verlassen.

Weniger Traffic für Webseiten – Die „Zero-Click“-Problematik

Einer der größten Kritikpunkte am Knowledge Graph ist, dass er viele Informationen direkt in der Google-Suche anzeigt. Nutzer erhalten Antworten, ohne auf externe Webseiten klicken zu müssen.

Warum ist das problematisch?

  • Weniger Besucher für Websites: Früher mussten Nutzer eine Webseite besuchen, um eine Antwort zu bekommen. Heute reicht ein Blick auf die Knowledge Panel Box oder ein Featured Snippet.
  • Weniger Werbeeinnahmen: Viele Websites finanzieren sich durch Werbung. Wenn der Traffic sinkt, gehen die Werbeeinnahmen zurück.
  • Weniger Kontrolle über die Darstellung: Webseitenbetreiber können kaum beeinflussen, welche Teile ihrer Inhalte Google extrahiert und anzeigt.

Beispiel: Wikipedia & Nachrichtenportale

Wikipedia ist eine der Hauptquellen des Knowledge Graph, aber paradoxerweise hat Wikipedia selbst berichtet, dass der Traffic von Google seit der Einführung des Knowledge Graph zurückgegangen ist. Nachrichtenportale stehen vor ähnlichen Herausforderungen:

  • Wenn Google eine direkte Antwort wie „Wann wurde die Berliner Mauer gebaut?“ anzeigt, erhält die Website, die diese Information bereitgestellt hat, möglicherweise keinen Klick mehr.

Googles Perspektive

Google argumentiert, dass dies im Interesse der Nutzer sei. Menschen möchten schnelle Antworten, ohne erst eine Webseite durchsuchen zu müssen. Zudem würden Websites, die detaillierte und tiefgehende Inhalte bieten, weiterhin besucht.

Falsche oder veraltete Informationen

Der Knowledge Graph ist nicht fehlerfrei – schließlich basiert er auf automatischen Algorithmen, die Daten aus verschiedenen Quellen sammeln.

Warum kommt es zu Fehlern?

  • Fehlerhafte Quellen: Wenn Google eine falsche Information aus Wikipedia oder Wikidata übernimmt, kann sich dieser Fehler in der Suche widerspiegeln.
  • Veraltete Daten: Manche Informationen werden nicht regelmäßig aktualisiert. Wenn eine berühmte Persönlichkeit stirbt, kann es eine Weile dauern, bis der Knowledge Graph das erkennt.
  • Missbrauch durch Trolle oder Fake News: Manipulationen auf Wikipedia oder Wikidata können dazu führen, dass falsche Informationen im Knowledge Graph landen.

Beispiel: Falsche Todesmeldungen

Es gab bereits mehrere Fälle, in denen Prominente fälschlicherweise als verstorben gelistet wurden. So wurde etwa 2018 berichtet, dass der Sänger Jon Bon Jovi gestorben sei – was nicht stimmte.

Was kann man tun?

Google bietet eine Melde-Funktion für falsche Informationen. Nutzer können Fehler im Knowledge Panel direkt korrigieren, aber der Prozess ist nicht immer schnell oder effektiv.

Mangelnde Transparenz – Wie entscheidet Google, welche Informationen gezeigt werden?

Ein weiteres großes Problem ist, dass Google nicht immer angibt, warum bestimmte Informationen angezeigt werden und welche Quellen dafür verwendet wurden.

Hauptkritikpunkte

  • Welche Quellen werden bevorzugt? Es ist oft unklar, warum Google eine bestimmte Quelle für den Knowledge Graph nutzt und andere ignoriert.
  • Warum erscheinen manche Personen oder Unternehmen nicht? Manche Firmen oder Persönlichkeiten haben kein Knowledge Panel, obwohl sie relevant wären.
  • Wie werden Fehler behoben? Es gibt keine klare Richtlinie, wie Google mit falschen Informationen umgeht oder wie lange eine Korrektur dauert.

Beispiel: Unternehmen & persönliche Marken

Einige Unternehmen und Personen beklagen, dass sie kein Knowledge Panel haben, während weniger bekannte Konkurrenten eines besitzen. Dies kann zu wirtschaftlichen Nachteilen führen.

Wie neutral ist der Knowledge Graph?

Da Google den Knowledge Graph automatisiert erstellt, kann er Verzerrungen enthalten.

  • Einseitige Datenquellen: Wenn Google hauptsächlich westliche Quellen wie Wikipedia nutzt, könnten andere Perspektiven unterrepräsentiert sein.
  • Politische oder kulturelle Vorurteile: Manche Begriffe oder Personen werden unterschiedlich dargestellt, je nach Quelle.
  • Google’s eigene Interessen: Google ist ein Unternehmen mit eigenen wirtschaftlichen Interessen. Kritiker fragen, ob es bestimmte Inhalte bevorzugt.

Beispiel: Politiker

Es gab Fälle, in denen politische Persönlichkeiten im Knowledge Graph falsch oder einseitig dargestellt wurden. Dies kann das öffentliche Meinungsbild beeinflussen, was gerade in der heutigen Zeit mit jede Menge Fake News natürlich problematisch ist.

Datenschutzbedenken – Welche Daten nutzt Google?

Viele Menschen fragen sich, welche persönlichen Daten in den Knowledge Graph einfließen und ob Google diese langfristig speichert.

Mögliche Probleme

  • Verknüpfung von Persönlichkeitsprofilen: Der Knowledge Graph kann Informationen über Personen verknüpfen – was passiert, wenn das fehlerhaft oder unerwünscht ist?
  • Unternehmen & Marken: Firmen haben oft kein Mitspracherecht darüber, welche Informationen über sie im Knowledge Graph erscheinen.

Googles Verteidigung

Google behauptet, dass der Knowledge Graph keine persönlichen Informationen speichert. Doch Kritiker befürchten, dass er mit anderen Datenquellen kombiniert werden könnte.

Die Balance zwischen Nutzen und Kontrolle

Der Google Knowledge Graph bietet viele Vorteile für Nutzer, doch er bringt auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Besonders die Themen weniger Traffic für Webseiten, falsche Informationen, mangelnde Transparenz, Bias und Datenschutz sind kritische Punkte, die weiter diskutiert werden müssen.

Die zentrale Frage bleibt: Sollte Google mehr Kontrolle über den Knowledge Graph zulassen, oder würde das seinen Nutzen schmälern?

Zukunft des Google Knowledge Graph – Wohin geht die Reise?

Der Google Knowledge Graph ist nicht statisch – er wird ständig weiterentwickelt und verbessert. Doch wohin könnte die Reise gehen? Während einige Entwicklungen offensichtlich sind, wie die Verbesserung von KI und Spracherkennung, gibt es auch tiefere Fragen zu Transparenz, Ethik und der Rolle des Knowledge Graph im gesamten Internet.

Technologische Weiterentwicklungen – KI, Machine Learning & Verknüpfung von Wissen

Einer der größten Fortschritte der letzten Jahre ist die Entwicklung leistungsfähiger KI-Modelle. Diese werden auch den Knowledge Graph weiter verändern.

Bessere KI-Modelle zur Verarbeitung von Wissen

Der Knowledge Graph basiert auf Natural Language Processing (NLP), um Entitäten und Zusammenhänge aus Texten zu extrahieren. Zukünftige KI-Modelle könnten:

  • Besser zwischen ähnlichen Begriffen unterscheiden (z. B. „Jaguar“ als Tier vs. Automarke).
  • Mehr Kontext aus Sätzen verstehen, um präzisere Informationen zu liefern.
  • Automatisch neue Wissensverknüpfungen erkennen, indem sie auf Mustern in großen Datenmengen basieren.

Ein Beispiel: Google könnte durch neuronale Netzwerke besser verstehen, dass ein Politiker X eng mit einem bestimmten politischen Ereignis Y verbunden ist, auch wenn dieser Zusammenhang nicht explizit in einer Quelle erwähnt wird.

Automatische Fehlerkorrektur & Validierung von Informationen

Ein großes Problem des Knowledge Graph ist die Verbreitung falscher Informationen. In Zukunft könnten neue KI-Modelle:

  • Quellen miteinander abgleichen und prüfen, ob widersprüchliche Daten vorliegen.
  • Die Glaubwürdigkeit von Webseiten besser bewerten, um Fake News zu reduzieren.
  • Veraltete Informationen automatisch aktualisieren, z. B. wenn eine Person einen neuen Job antritt oder verstirbt.

Mehr Sprachunterstützung – Der Knowledge Graph wird globaler

Aktuell sind viele Informationen im Knowledge Graph stark auf englischsprachige Quellen fokussiert. In Zukunft könnte Google:

  • Mehr lokale Quellen in verschiedenen Sprachen einbinden.
  • Bessere Übersetzungs-KI einsetzen, um Konzepte über Sprachgrenzen hinweg zu verstehen.
  • Weniger privilegierte Sprachen stärker einbeziehen, z. B. durch Einbindung regionaler Wissensdatenbanken.

Eine Herausforderung ist dabei, Kulturunterschiede zu berücksichtigen. Zum Beispiel könnten historische Ereignisse in verschiedenen Ländern unterschiedlich dargestellt werden – welche Version der Geschichte nimmt Google dann in den Knowledge Graph auf?

Personalisierung – Der Knowledge Graph wird individueller

Momentan ist der Knowledge Graph relativ neutral und universell – jeder Nutzer bekommt dieselben Ergebnisse. Aber das könnte sich ändern.

Wird der Knowledge Graph personalisiert?

Google könnte den Knowledge Graph stärker an individuelle Interessen anpassen. Denkbare Entwicklungen:

  • Individuelle Anpassungen basierend auf Suchverlauf & Interessen – ein Sportfan könnte beispielsweise bei einer Suche nach „Lionel Messi“ eher aktuelle Transfernews sehen, während ein Historiker biografische Details angezeigt bekommt.
  • Berücksichtigung regionaler Vorlieben – ein Nutzer in Deutschland könnte andere Informationen zu einer berühmten Person erhalten als jemand in Japan.

Risiken der Personalisierung

  • Filterblasen-Effekt: Wenn jeder nur noch Informationen sieht, die seiner Meinung entsprechen, könnte das die gesellschaftliche Debatte beeinträchtigen.
  • Fehlende Transparenz: Nutzer könnten nicht erkennen, welche Informationen ausgeblendet oder priorisiert wurden.

Die Balance zwischen nützlicher Personalisierung und problematischer Filterblase wird eine der größten Herausforderungen sein.

Ethik & Transparenz – Muss Google sich verändern?

Da der Knowledge Graph immer mehr als „Single Source of Truth“ wahrgenommen wird, wächst der Druck auf Google, transparenter zu werden.

Mögliche Verbesserungen

  • Bessere Kennzeichnung von Quellen – Google könnte z. B. klarer angeben, aus welchen Quellen Informationen stammen.
  • Mehr Community-Feedback ermöglichen – Nutzer könnten stärker in die Korrektur von Knowledge Panel-Daten einbezogen werden.
  • Unterschiedliche Perspektiven anzeigen – Anstatt nur eine Version eines Themas zu präsentieren, könnte Google verschiedene Sichtweisen nebeneinanderstellen.

Bleibt Google in der Rolle eines „Gatekeepers“?

Eine zentrale Frage ist: Wird Google langfristig entscheiden, welche Informationen „wahr“ sind? Oder sollte der Knowledge Graph mehr dezentrale und offene Mechanismen enthalten, sodass die Community aktiv mitgestalten kann?

Die langfristige Rolle des Knowledge Graph – Ein neues Internet?

In 5–10 Jahren könnte der Knowledge Graph das Internet grundlegend verändern.

Wird der Knowledge Graph klassische Suchergebnisse ersetzen?

Schon heute landen viele Suchanfragen in „Zero Click“-Ergebnissen, weil Google direkte Antworten liefert. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnten wir erleben, dass:

  • Klassische Webseiten weniger wichtig werden.
  • Nutzer direkt in Googles Ökosystem bleiben, ohne externe Links zu klicken.
  • Die Bedeutung von SEO & organischen Suchergebnissen weiter abnimmt.

Das könnte für Unternehmen, Journalisten und Forscher große Herausforderungen mit sich bringen – insbesondere, wenn sie sich stark auf Google-Traffic verlassen.

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FAQ: Google Knowledge Graph

❓ Was ist der Google Knowledge Graph?

Der Google Knowledge Graph ist eine semantische Datenbank, die Google hilft, Entitäten (z. B. Personen, Orte, Organisationen) und deren Beziehungen zu verstehen. Dadurch kann Google Suchergebnisse mit strukturierten Informationen anreichern, wie z. B. Infoboxen rechts neben den Suchergebnissen.

❓ Wann wurde der Google Knowledge Graph eingeführt?

Google stellte den Knowledge Graph offiziell im Jahr 2012 vor. Seitdem wurde er kontinuierlich weiterentwickelt und erweitert.

❓ Woher stammen die Informationen im Knowledge Graph?

Google bezieht die Daten aus verschiedenen vertrauenswürdigen Quellen, darunter:

  • Wikipedia und Wikidata
  • CIA World Factbook
  • Google Books
  • Offizielle Websites (z. B. Regierungsseiten)
  • Webseiten mit strukturierten Daten (Schema.org-Markup)

Google nutzt auch maschinelles Lernen, um neue Verknüpfungen zu erkennen.

❓ Wie kann ich sehen, ob eine Information aus dem Knowledge Graph stammt?

Wenn Google Informationen aus dem Knowledge Graph verwendet, erscheinen diese oft in einem speziellen Kasten (der sogenannten Knowledge Panel Box) rechts neben den Suchergebnissen oder in Antwort-Snippets direkt über den organischen Suchergebnissen.

❓ Wie erkennt Google Entitäten und ihre Beziehungen?

Google nutzt eine Kombination aus:

  • Natural Language Processing (NLP), um Entitäten in Texten zu identifizieren
  • Machine Learning, um Beziehungen zwischen Entitäten zu erkennen
  • Strukturierten Daten, um Inhalte maschinenlesbar zu machen

Durch diese Methoden kann Google z. B. verstehen, dass „Albert Einstein“ eine Person ist, mit der „Relativitätstheorie“ als wissenschaftliches Konzept verknüpft ist.

❓ Kann man eigene Daten zum Knowledge Graph hinzufügen?

Ja, es gibt mehrere Möglichkeiten:

  • Strukturierte Daten (Schema.org) auf der eigenen Website implementieren.
  • Ein Wikipedia- oder Wikidata-Eintrag anlegen oder bearbeiten.
  • Google My Business nutzen, falls es sich um ein Unternehmen handelt.
  • Feedback direkt in der Knowledge Panel Box geben, um falsche Informationen zu korrigieren.

Es gibt jedoch keine Garantie, dass Google eine bestimmte Quelle in den Knowledge Graph aufnimmt.

❓ Wird der Knowledge Graph für Sprachassistenten wie Google Assistant genutzt?

Ja, Google Assistant, Google Lens und andere KI-gestützte Dienste greifen auf den Knowledge Graph zu, um präzisere Antworten zu liefern.

❓ Gibt es Fehler im Google Knowledge Graph?

Ja, es gab bereits Fälle, in denen falsche oder veraltete Informationen im Knowledge Graph angezeigt wurden. Fehler können durch ungenaue Datenquellen oder falsche KI-Interpretationen entstehen. Nutzer können falsche Angaben direkt über das Knowledge Panel melden.

❓ Warum ist der Knowledge Graph umstritten?

Die Hauptkritikpunkte sind:

  • Weniger Traffic für Webseiten: Google zeigt Antworten direkt an, sodass Nutzer nicht mehr auf externe Seiten klicken müssen.
  • Fehlende Transparenz: Es ist oft unklar, warum bestimmte Informationen angezeigt oder priorisiert werden.
  • Fehleranfälligkeit: Da der Knowledge Graph automatisch Daten sammelt, können sich Fehler einschleichen.

❓ Wie kann ich verhindern, dass meine Website Traffic durch den Knowledge Graph verliert?

Es gibt keine 100%ige Lösung, aber mögliche Strategien sind:

  • Hochwertige, tiefgehende Inhalte erstellen, die über das hinausgehen, was Google direkt anzeigen kann.
  • Strukturierte Daten nutzen, um Google zu signalisieren, dass die eigene Seite eine vertrauenswürdige Quelle ist.
  • Inhalte so gestalten, dass Nutzer mehr Interaktion auf der Website haben (z. B. ausführliche Artikel, Multimedia-Inhalte).

❓ Kann ich beeinflussen, welche Informationen in meinem Knowledge Panel erscheinen?

Zum Teil. Falls dein Unternehmen oder Name bereits im Knowledge Graph existiert, kannst du über Google My Business oder die Feedback-Funktion im Knowledge Panel Änderungen vorschlagen. Bei Wikipedia-gestützten Inhalten können Änderungen über Wikidata oder Wikipedia vorgenommen werden.

❓ Wird der Knowledge Graph weiter ausgebaut?

Ja, Google arbeitet ständig an der Verbesserung. Zukünftige Entwicklungen könnten umfassen:

  • Bessere KI-Modelle, um noch genauere Informationen zu liefern.
  • Erweiterung um neue Datenquellen, um Wissenslücken zu schließen.
  • Mehr Personalisierung, sodass der Knowledge Graph auf individuelle Nutzer besser abgestimmt wird.

❓ Wird der Knowledge Graph irgendwann das gesamte Internet ersetzen?

Nein, aber er wird immer stärker in die Google-Suche integriert. Ziel ist es, Nutzern direkt die relevantesten Informationen zu bieten. Websites werden aber weiterhin eine wichtige Rolle spielen, besonders für tiefergehende Inhalte.

Über den Autor
Ralf Dodler ist Unternehmer, Autor und Inhaber von Dodler Consulting, einem Online-Marketing-Unternehmen mit Sitz in Schwalbach (Saar), das sich auf Suchmaschinenoptimierung und Content-Marketing spezialisiert hat.
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